Nach ausgiebigen Verhandlungen mit der Militärregierung Baden-Baden und der Unterzeichnung des Gesellschaftervertrags erlebte die Schwäbische Zeitung am 3. Dezember 1945 ihre Geburtsstunde. „Hiermit wird der Firma Schwäbischer Verlag, Friedrichshafen, die Genehmigung erteilt, die Schwäbische Zeitung erscheinen zu lassen“, hatte ein französischer Leutnant im Auftrag der Militärregierung formlos auf ein Blatt Papier geschrieben.
Am nächsten Tag, es war der 4. Dezember 1945, erschien die Erstausgabe. Die Druckauflage betrug zum Start 98.370 Exemplare und erschien zunächst zweimal wöchentlich jeden Dienstag und Freitag.
Erstkomplementäre des Schwäbischen Verlages waren drei Männer, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg im Zeitungsgeschäft tätig waren. Der Leutkircher Zeitungsverleger Max Drexler hatte zuvor eine Funktion im Verband Oberschwäbischer Zeitungsverleger (Verbo) inne. Aus dem Haus des Friedrichshafener Verlegers Othmar Gessler, ebenfalls ein Verbo-Mitglied, stammte die erste Rotationsmaschine. Der Dritte im Bunde war Dr. Wendelin Hecht, der letzte Verlagsleiter der Frankfurter Zeitung vor deren Schließung im Jahr 1943.
Zu den drei Komplementären kamen noch zwei Kommanditisten hinzu: Max Diederich aus Biberach und Franz Walchner aus Wangen. Beide gehörten ebenfalls dem Verbo an, der von Franz Walchner nach dem Ersten Weltkrieg gegründet worden war.
Der Name „Schwäbische Zeitung“ geht auf Wendelin Hecht zurück. Gemeinsam mit dem ersten und einzigen Redakteur Ernst Trip von der Frankfurter Zeitung wollte er das neue Blatt nicht auf Oberschwaben begrenzt sehen. Vielmehr war es sein Traum, die Frankfurter Zeitung neu aufleben zu lassen. Dieses Ansinnen lässt sich bis heute am Schriftzug des Titels erkennen, für den die Frankfurter Zeitung als Vorbild diente.
Im Laufe der Zeit kamen neue Gesellschafter hinzu: Georg Fürst von Waldburg-Zeil wurde 1959 Komplementär und Walter Senn später Vertreter der Lokalverlage. Die verlegerische Verantwortung ging nach und nach an die Erben über. Die heutigen Kommanditisten sind Hildegard Diederich, Andreas Drexler, Andreas Gessler, Dr. Martin Walchner und S.D. Erich Fürst von Waldburg zu Zeil.